Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein mehrere tausend Jahre altes Heilsystem, das nach wie vor aktuell ist.
Diese setzt sich aus verschiedenen Techniken zusammen:
• die Kräutertherapie und Pflanzenheilkunde
• die Akupunktur
• das Schröpfverfahren
• die Moxibustion
• die Diätik und die Ernährungslehren nach den 5 Elementen
Zu den Diagnose-Verfahren der TCM gehören:
• das Befragen
• die Gesichtsfelddiagnose
• die Zungendiagnose
• die Pulsdiagnose
Krankheit und Gesundheit werden unter ganzheitlichen und energetischen Gesichtspunkten betrachtet und behandelt. Dabei geht es der TCM um die Gesunderhaltung und Krankheitsprophylaxe, was einen höheren Stellenwert besitzt als die reine Krankheitsbehandlung.
Nicht alles, was in China Geltung beansprucht, stimmt mit den Erfahrungen westlicher Therapeuten überein, weil Menschen und Verhältnisse in beiden Erdteilen grundverschieden sind. So beschreitet die TCM in Europa einen eigenständigen Weg auf der Grundlage einer eigenen Naturheilkunde.
Die Akupunktur
Die Akupunktur fasziniert und regt die Phantasie an. Beispiel: Wie kann eine dünne Nadel, im Fuß positioniert, Kopfschmerzen beseitigen?
Der Nutzen der Akupunktur liegt im Bereich der Schmerztherapie aber auch bei Heuschnupfen, Schwangerschaftserbrechen, Schlaflosigkeit, Asthmaanfällen und zahllosen anderen Leiden kann die richtig gesetzte Nadel helfen.
Was bewirken einzelne Nadeln, was die westliche Medizin mit ihrer Zell- und Gewebeforschung nicht erreichen bzw. beweisen kann?
Die Chinesen sprechen von Chi (Lebenskraft, Lebenshauch), die erste Säule der Akupunktur. Chi durchfließt die verschiedenen Meridiane in unserem Körper. Ein gestörtes Chi blockiert die Lebenskraft und den freien Fluss der Energie und kann durch Nadeln beeinflusst werden.
Die zweite Säule der Akupunktur sind Yin und Yang als zwei gegensätzliche Aspekte und doch als ein komplementäres System, das auf allen Ebenen des Seins (Lebens) zu finden ist. (z.B.: Sonne-Mond, Mann-Frau, hell-dunkel, kalt-heiß, Berg-Tal, links-rechts, oben-unten usw.)
Die Ohrakupunktur
Sie hat einen wichtigen Platz innerhalb der Anwendung der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) erhalten. Seit über 2000 Jahren wird der Mensch über die Reizung des Ohres behandelt, zum Beispiel in China, Persien und Ägypten. Zudem wurde ebenfalls vor zwei Jahrtausenden in Ägypten die Ohrakupunktur zur Schmerzlinderung und zur Empfängnisverhütung angewandt. Die heutige Methode geht überwiegend auf den französischen Arzt Paul Nogier zurück, der in den 50er Jahren entdeckte, dass jedes Organ im Ohr repräsentiert wird. Entsprechend der Vorstellung von einem Embryo, der sich in der gesamten Ohrmuschel liegend darstellt (der Kopf im Ohrläppchen, die Beine und Arme am oberen Rand). Das Indikationsspektrum in der Ohrakupunktur ist sehr groß. Laut Nogier:
„Jeder Schmerz und jede Krankheit, die auf ein Trauma zurückgehen, sind mit der Ohrakupunktur positiv zu beeinflussen“
Hier einige Beispiele:
Schmerzzustände: Akute Schmerzen, chronische Schmerzen, postoperative Schmerzen, psychogene Schmerzen (sozial gelernte Schmerzen, Einsamkeit).
Krankheitsbilder ohne organischen Befund: Unruhe, Ängste, Nervosität, Lernstörungen, Depressionen.
Suchttherapie: Raucher-Entwöhnung, Adipositas.
Allergien: Neurodermitis, Ekzeme, allergoide Bronchitis, Heuschnupfen, Juckreiz.
Infekte und Entzündungen: Banale und grippale Infekte, Bronchitis, Sinusitis, Rhinitis, Infektanfälligkeit.
Neben den Akupunkturnadeln werden im Ohr auch Hilfsmittel wie Dauernadeln, Körner, Globuli, Licht oder Moxa angewendet.
Das Ohr eignet sich nicht nur als Therapiezugang, es lässt sich auch (wie Augen, Puls und Zunge) hervorragend zur Diagnose nutzen, weil sich dort sowohl akute als auch chronische Schmerzzustände erkennen lassen.